Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Reutlingen am 8. Dezember haben die baden-württembergischen Grünen sich klar für den Erhalt der Gäubahn ausgesprochen. Dies geschah auf Antrag der grünen Kreisverbände Konstanz, Rottweil und Tuttlingen. Den Einsatz gegen die Teilkappung der Gäubahnstrecke, die von Stuttgart nach Singen bis weiter nach Zürich führt, begründeten die Antragsstellenden unter anderem damit, dass „alle bisherigen Rechtsgutachten zum Ergebnis kommen, dass so eine kalte Teilstillegung einer internationalen Magistrale rechtlich nicht zulässig wäre.“ Eine jahrelange Abhängung des südlichen Baden-Württembergs sei inakzeptabel und stehe der Förderung klimafreundlicher Mobilität entgegen. Der gesamte Antragstext ist hier einsehbar.
Gegenüber LOK Report, äußerte Hendrik Auhagen, der den Antrag für den Kreisverband Konstanz einbrachte: „Wir sind sehr froh, dass die Grünen mit ihrem Beschluss nun gezeigt haben, dass sie für eine ökologische Verkehrspolitik stehen und sich klar gegen eine deutliche Verschlechterung der Bahnverbindungen für weite Teile Baden-Württembergs aussprechen.“ Andreas Frankenhauser, Mitglied der Reutlinger Grünen ergänzt: „Besonders gefreut hat uns auch die Unterstützung des grünen Verkehrsministers Winfried Hermann und das Eintreten des bahnpolitischen Sprechers der grünen Landtagsfraktion Michael Joukov für den Erhalt und Weiterbetrieb der Gäubahn.“ Beide Grünen-Mitglieder sind auch Mitglied im Bündnis Pro Gäubahn, das im März 2024 gegründet wurde und sich für den Erhalt der Gäubahn einsetzt.
Auch die in der baden-württembergischen CDU gab es immer wieder Stimmen für den Erhalt der Gäubahn, zuletzt vom Landesvorsitzenden Manuel Hagel. Der Landeskoordinierungsrat des Bündnisses Pro Gäubahn forder deshalb gegenüber LOK Report: „Der Rückenwind für den Erhalt der Gäubahn und der oberirdischen Eisenbahninfrastruktur in Stuttgart muss sich jetzt auch in konkrete Landespolitik umsetzen“.