Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat die Auswirkungen von Verkehrberuhigungsmaßnahmen untersucht. Eine gängige Fehlannahme ist, dass Verkehrsberuhigung in einer Straße zu mehr Verkehr in umliegenden Straßen führt. Die Studie des Difu aus dem Jahr 2023 beweist das Gegenteil.
Für die Untersuchung wurden zwölf Städte sowohl aus Deutschland als auch aus dem europäischen Ausland untersucht. Dabei wurde zwischen zwei Maßnahmentypen der Verkehrsberuhigung unterschieden:
- Flächenhafte Verkehrsberuhigung: Maßnahmen, die nur einzelne Straßen betreffen, bspw. Geschäftsstraßen und Hauptverkehrsstraßen.
- Linienhafte Verkehrsberuhigung: Maßnahmen, die flächendeckender Verkehrsberuhigung umsetzen, z. B. in ganzen Innenstädten oder Quartieren.
Bei flächendeckender Verkehrsberuhigung kommt es zu einer Verminderung des Kfz-Verkehrs von 15 bis 28 %. Umfasst die verkehrsberuhigte Fläche die ganze Innenstadt, können sogar Werte zwischen 25 und 69 % erreicht werden. Werden nur einzelne Straßen umgestaltet, verringert sich das Verkehrsaufkommen im Umfeld um 4 bis 52 %.
Grund für den Rückgang der Kfz-Nutzung ist ein verändertes Verkehrsverhalten: Je attraktiver Fuß- und Radwege sind, desto häufiger nutzen Menschen sie. Über die Zeit verstärken sich die positiven Entlastungseffekte. Die Untersuchung zeigt: Maßnahmen, die den Autoverkehr in den Städten zähmen, wirken im erwünschten Sinn.
Gute Beispiele aus Baden-Württemberg, wie Verkehrsberuhigungsmaßnahmen konkret aussehen können, bspw. in Form eines Superblocks wie in Stuttgarter Westen oder Fahrradstraßen wie in Eislingen, finden sich auf unserer Landkarte der gute Beispiele!