(Berlin 02.09.21) Eine Trendwende im Verständnis der Bahnkunden für den Arbeitskampf macht der Deutsche Bahnkundenverband DBV aus. In einem offenen Brief fordert er den GdL-Vorsitzenden Weselsky auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Nach der Ablehnung des Tarifangebots der Bahn AG findet der DBV unmissverständliche Worte an den Gewerkschaftsboss: „Wir sind der Meinung, dass es auf die Kunden positiver und vielleicht glaubhafter wirken würde, wenn Sie schlimmstenfalls den Verhandlungstisch verlassen, als gar nicht erst dort Platz zu nehmen.“
Der Verband befürchtet, dass das vorherrschende große Verständnis der Bahnkundinnen und -kunden für Tarifauseinandersetzungen der Bahnbeschäftigten in eine Abwanderung vom Öffentlichen Verkehr umschlagen könnte, wenn die Berechenbarkeit der Tarifparteien verloren ginge. Gerhard J. Curth, Präsident des Bahnkundenverbands gibt zu bedenken: „Denken Sie an die Menschen, die in ländliche Räume umgezogen sind und in Vertrauen auf die Bahn ihr Auto abgeschafft haben“. Er fordert den Gewerkschaftsvorsitzenden auf, sich in Interviews auch an die betroffenen Bahnkunden zu wenden.
(Bild: Frank Wittkowski auf Pixabay)