(Berlin, 18. März 2021) Unter dem Titel #AlleFür1komma5 ruft „Fridays for future“ morgen zum Globalen Klimastreik auf und fordert #NoMoreEmptyPromises! Die Güterbahnen schließen sich dem Appell von “Fridays for future” an die Politik an, die notwendigen energischen Schritte gegen die weitere Verschärfung der Klimakrise zu gehen.
Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Güterbahnen sagte in Berlin: “Wir streiken zwar nicht, unsere Züge sorgen auch morgen für klimafreundlichen Gütertransport. Aber unsere Sympathie gilt dem ungeduldigen Aufruf, jetzt zu handeln.”
Besorgt zeigte sich der Verband über jüngste Botschaften des Bundesumweltministeriums bei der gestrigen Vorstellung der Klimabilanz für 2020. Die Corona-Pandemie hat nach den Datenquellen der Güterbahnen im Straßengüterverkehr deutlich geringere Einbrüche verursacht als von den Umweltbehörden geschätzt. Statt minus 10 Prozent und 4 Millionen Tonnen weniger CO2 im Vergleich zu 2019 liege der Rückgang 2020 vermutlich nur bei 3 Prozent und 1,5 Millionen Tonnen. Kerkeling: “Der Straßengüterverkehr hat in Phasen schwächerer Auslastung durch preisaggressives Auftreten sogar Marktanteile von Schiene und Binnenschiff gewonnen.”
Für eine Entwarnung gibt es nach Kerkelings Worten also keinen Anlass. Corona verdeckt den ungebrochenen Trend zu wachsenden CO2-Emissionen aus dem Straßengüterverkehr, der für ein Drittel aller verkehrsbedingten Emissionen verantwortlich ist. 94 Prozent dieser Emissionen stammen von Diesel-LKWs.
Damit in der Verkehrsmittelwahl der industriellen Verlader die Umweltfolgekosten berücksichtigt werden, muss nach Ansicht der Güterbahnen die besonders niedrige Dieselbesteuerung in der kommenden Legislaturperiode ein Ende haben. Die gestern von 29 CDU-Bundestagsabgeordneten vorgelegten Vorschläge greifen das Problem auf und auch Bundesumweltministerin Schulze hat einen Abbau dieser Subvention befürwortet.
Kerkeling: “Das wäre der erste und wichtigste und vor allem technologieneutrale Schritt auf dem Weg zur Energiewende im Verkehr. Klimafreundliche Antriebe und Transportkonzepte müssen sich im Markt durchsetzen. Die harte Wahrheit ist, dass dies nicht alleine durch Subventionen klimafreundlicher Antriebe oder Energieträger erreichbar ist. Die nächste Bundesregierung muss eine schlüssige Politik mit Priorität für die Schiene und der Finanzierung von Fördermaßnahmen durch höhere Belastungen bei klimabelastenden Antriebsarten machen.“
Quelle: Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) e.V.
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