Berlin, 27.3.2023: Um die kommunale Verkehrswende zu beschleunigen und darüber die anhaltend hohen CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren, hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das Projekt „Pop-up-Mobilitätswende“ gestartet – gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Das BMWK setzt damit ein Zeichen, während der eigentlich für Klimaschutz im Verkehrssektor zuständige Minister Volker Wissing wirksame CO2-Minderungsmaßnahmen immer noch schuldig bleibt. Erst vor wenigen Tagen ist bekannt geworden, dass der Verkehrssektor die Vorgaben des Bundesklimaschutzgesetzes erneut und dramatisch verfehlt hat.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „FDP-Verkehrsminister Wissing boykottiert die Verkehrswende, wo immer er kann. Der Neubau von Autobahnen soll beschleunigt werden, der Deutschlandtakt für die Schiene wurde auf 2070 verschoben und die strengeren Abgasvorschriften Euro 7 blockiert. Auf europäischer Ebene dürfen nun Diesel- und Benzinmotoren auch nach 2035 verkauft werden. Selbst bei Tempo 30 innerorts stellt er sich quer, obwohl dies mittlerweile schon 500 Städte fordern. Stattdessen beauftragt Wissings FDP Pseudostudien gegen ein Tempolimit. Kein Wunder, dass der Verkehrssektor auch in 2022 seine Klimaziele krachend verfehlt hat. Jetzt liegt es an den Städten, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Wir werden sie dabei unterstützen, die Mobilitätswende mit Hochdruck voranzutreiben.“
Mit dem Projekt informiert die DUH zum einen Entscheidungsträgerinnen und -träger in Kommunalpolitik und -verwaltung über kostengünstige und kurzfristig realisierbare Pop-up-Verkehrswendemaßnahmen und berät zum anderen ausgewählte Kommunen bei der Umsetzung. Denn schon jetzt haben Städte eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren und saubere Alternativen attraktiver zu machen: Durchgängig sichere und komfortable Radwege können den Radverkehrsanteil auf der jeweiligen Straße verdreifachen und das Kfz-Aufkommen um bis zu 22 Prozent reduzieren. Auch Tempo 30, Fußgängerüberwege, Busspuren, Fußgängerzonen, Fahrradstraßen, Kfz-Durchfahrtssperren und eine sichere Kreuzungsgestaltung sind mit geringen Mitteln verhältnismäßig schnell umsetzbar.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe