In Baden-Württemberg führt der hohe Bedarf an neuen Wohn- und Gewerbegebieten sowie der Ausbau von Verkehrs- und Infrastrukturprojekten zu einem stetig wachsenden Druck auf die nur begrenzt verfügbaren Frei- und Nutzflächen. Das hat gravierende Konsequenzen für Umwelt und Klima: Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten gehen verloren, fruchtbare Böden und landwirtschaftliche Flächen werden versiegelt und einzigartige Naturräume und Biotope werden verdrängt.
Neben diesen sehr direkten Auswirkungen auf unsere Natur sinkt auch die Lebensqualität: Das gewohnte Landschaftsbild wird gestört, Grüngürtel verschwinden und durch die zunehmende Zersiedelung verlängern sich Anfahrtswege zur Arbeit oder in Naherholungsgebiete, während in vielen Dörfern Ortskerne veröden und sich entleeren.
Nur durch eine konsequente Reduzierung des Flächenverbrauchs und den sinnvollen Gebrauch bestehender Siedlungsflächen können diese negativen Auswirkungen minimiert und gleichzeitig eine nachhaltige Innenentwicklung etabliert werden, die sowohl ökologischen als auch sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen gerecht wird.
Ein Umweltbündnis u.a. aus den MoWA-Unterstützern LNV, Naturfreunde und BUND Baden-Württemberg, dem NABU, Fridays for Future, dem Landesbauernverband, der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft und vielen anderen fordert:
- Gesetzliche Verankerung von verbindlichen Obergrenzen für den Flächenverbrauch, die die Reduzierung auf zunächst 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 die Netto-Null garantieren
- Einführung von höheren Mindestbaudichten in Regionalplänen
- Besserer Schutz fruchtbarer Böden vor Überbauung
- Schaffung sogenannter überörtlicher Gewerbeflächenpools als Grundlage der Zuweisung neuer Gewerbeflächen
- Beschleunigung des Photovoltaik-Ausbaus auf bereits versiegelten Flächen und Gebäuden
- Genehmigung aller Flächennutzungspläne nur noch durch die Regierungspräsidien
- Unterstützung der Kommunen bei der Innenentwicklung durch bessere rechtliche Rahmenbedingungen und ein Netz von Agenturen für Innenentwicklung
Im Unterschied zu einer Petition muss ein Volksantrag von jeder unterzeichnenden Person ausgedruckt und schriftlich eingereicht werden. Die Initiative „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“ hat eine eigene Website, auf der das Unterschriftenblatt zum Download bereitsteht.
(Bild: Initiative „Ländle leben lassen“)